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Freitag, 16. August 2013

Die Gewinner und Verlierer der expansiven Geldpolitik | Wie Zentralbanken die Märkte manipulieren

Zurück zur Normalität würde ich es beschreiben. Vor kurzem notierten die 10-jährigen Treasuries endlich wieder über der Marke von 2,8% und damit auch über den Dividendenrenditen der börsennotierten Unternehmen des S&P 500. 

Es gab selten Zeiten in denen man mehr Geld von Aktien erhielt als von festverzinslichen Wertpapieren.

Diese Phase war auf die waghalsigen geldpolitischen Manöver des Fed-Chefs Bernake zurückzuführen und ökonomisch nicht mehr logisch zu begründen.

Es gab zwei Lösungen aus dem Dilemma: Entweder steigen Aktien und die Dividendenrenditen fallen unter dieses künstliche Niveau, was gleichzeitig einer weiteren Blase entsprechen würde, oder die Anleihen kommen wieder auf ein normalisiertes Niveau zurück welches den langfristigen Inflations- und Wachstumsaussichten entspricht.

Der Markt hat sich für die zweite Variante, dem Verfall der Bondpreise, entschieden. Damit entstehen der Fed Verluste in Milliardenhöhe.

In Summe haben diese Programme eigentlich gar nicht viel gebracht außer für ein paar neue Blasen am Markt gesorgt. Außerdem hat das $85 milliardenschwere, monatliche Anleihe Kaufprogramm einige wenige Menschen etwas reicher gemacht.


Dividendenrendite vs. 10Y Treasury Yield

Man kann es drehen und wenden wie man möchte. Betrachtet man die Aktivitäten der Notenbanken über die letzten Jahre, so wird eines immer deutlicher: Währungen haben keinen Wert an dem man sich orientieren kann.


Das Ausmaß dieser Verwässerung gewinnt dabei zusehends an Dynamik, hat rein monetäre Auswirkungen und bringt wenig bis gar keine Produktivitätsfortschritte. Es ist ein selbstständiges System, ein Spielzeug von dem nur wenige profitieren.

Das ist gut und schlecht zugleich. Gut für die aktive Bevölkerung die über ihre Stundenlöhne und Dienstleistungen am Markt einen Teil dieses neuen Geldes erhalten können und in der Gesellschaft ihren Status sichern; besser für Menschen die an dem System verdienen: Politiker, Banker, aggressive Investoren.

Schlecht ist es für passive Menschen die keine Möglichkeit haben einen Ausgleich dieser schleichenden Enteignung zu erhalten. Rentner, konservative Investoren, Kranke und sozial Schwache sind die Verlierer dieser Politik. 

Zu wem gehörst du und wie sicherst du deine Stellung in der Gesellschaft? Schreibe mir eine kleine Nachricht oder hinterlasse einen Kommentar.

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Freitag, 12. Juli 2013

Bernanke gibt den Märkten weiter Feuer

Als ob es nicht schon alles genug wäre. Da gab es vor einigen Tagen ein klares Statement der Fed sich endlich aus von den $85 Milliarden schweren Anleihe-Aufkauf-Programmen zu verabschieden, so gab es gestern von dem Federal Reserve Chef Ben Bernanke wieder ein Statement dass das Ganze nicht so schlimm wird und die Fed auf jeden Fall weiter die U.S. Wirtschaft unterstützen werden. Als Ergebnis schossen die Aktien auf ein neues All-Zeit-Hoch.

"Highly accommodative monetary policy for the 

foreseeable future is what’s needed in the U.S. economy,” 

- Ben Bernanke am 11. Juli 2013.


Wenn man sich das ganze Spiel der Notenbanker einmal genauer anschaut so wird immer mehr deutlich dass die Politik, die aktuell geführt wird, nur geringe stimulierende Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und das Wirtschaftswachstum hat. Gemessen an den Summen die die Fed aufwendet könnte es sinnvoller sein das Geld direkt den Arbeitslosen zu geben, die dann nicht mehr arbeiten bräuchten weil die Summen so hoch wären. Es wäre auf jeden Fall nicht so eine Verschwendung, würde jedoch die Politiker, Investoren oder jene der besseren Gesellschaft nicht so reich machen wie bisher.

Auch in den USA wird Bernanke ist mittlerweile als einer der schlimmsten Notenbanker bezeichnet den die Fed jemals hatte. Er ist verantwortlich für die größte Bond Blase aller Zeiten. Sie ist noch größer die vorherige Häuser-Markt Blase. Der Verantwortliche dort war Alan Greenspan gewesen.


Ich habe keine Ahnung wie sich die Luft aus diesem Ballon wieder rausnehmen lässt. Wahrscheinlich nur wenn das Zinsniveau nur ganz langsam ansteigt und die Fed und der Staat selektiv die Unternehmen und Investoren auffängt die das steigende Zinsniveau nicht mehr verkraften. 


Das kann man aber nur indirekt planen, es hängt von der Inflation und dem Wachstum der Volkswirtschaft ab. Zudem ist entscheidend wie stark man die bisherige Währung verwässern möchte. Die Fed ist da ja bisher sehr klug gewesen das ganze etwas weicher ausfallen zu lassen.


Das Problem ist eigentlich, das der Bond Markt die Basis der Finanzsystems ist und zu hohen Anteilen mit Fremd-Krediten finanziert wurde. Wenn die Bonds 10% an Wert verlieren ist so ein großes Volumen an Kapitalerhöhungen notwendig, dass ich mich Frage wo all das Geld herkommen soll. Naja, wir werden sehen wie es weiter geht.



Donnerstag, 27. Juni 2013

Dogs of the Dow Jones: Welche Unternehmen das höchste Gewinnwachstumspotential haben

Wie ich schon mal berichtet hatte schaue ich mir regelmäßig die Listen der billigsten Aktien am Markt an. Die Dogs of the Dow Jones sind auch darunter. 

Vor kurzem hatte ich hierzu berichtet wer die höchsten Renditen unter den "Dogs" hat. Heute möchte ich die Gelegenheit nutzen um euch zu zeigen welche Aktien das größte Gewinnwachstumspotential haben. 

Anbei findet ihr eine kleine Liste der aktuellen Dogs of the Dow Jones, sortiert nach den höchsten Fünfjahres Gewinnprognosen.

Gegenüber dem Vormonat haben sich die Dogs of the Dow Jones nicht geändert. Nur Cisco ist etwas weiter nach unten gerutscht aufgrund des Renditeverfalls. Ganz vorn auf der Liste ist der Halbleiter Konzern Intel. Das Unternehmen wird von General Electric gefolgt. Auf Platz drei ist schließlich der Telekom Carrier Verizon zu finden.


Das sind die Dogs of the Dow mit Gewinnwachstumsprognosen


Unternehmen
Gewinn
Wachstum
5Y in %
Mcap
KGV
KBV
KUV
Rendite
Intel Corporation
11.0
118.78B
12.00
2.32
2.24
3.75%
General Electric Company
10.87
241.20B
16.26
1.95
1.64
3.27%
Verizon Communications Inc.
10.48
145.19B
126.65
4.36
1.24
4.07%
Microsoft Corporation
8.47
287.30B
17.71
3.75
3.78
2.68%
Cisco Systems, Inc.
8.33
129.95B
13.55
2.29
2.71
2.79%
E. I. du Pont de Nemours
7.30
49.69B
20.59
4.14
1.40
3.36%
JPMorgan Chase & Co.
6.52
200.46B
9.38
1.02
3.66
2.90%
AT&T, Inc.
6.28
194.77B
27.60
2.21
1.53
5.09%
Merck & Co. Inc.
3.04
141.10B
23.82
2.66
3.05
3.68%
Pfizer Inc.
2.73
201.95B
19.93
2.46
3.51
3.42%
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Freitag, 21. Juni 2013

Institutionelle Anleger präferieren europäische Aktien

Morgen Stanley hat vor kurzem das 17. Global Investment Seminar zwischen dem 6. und 8. Juni abgehalten. An der Veranstaltung nahmen rund 38 bedeutende Vertreter der Hedgefond Industrie teil. Es gab dort unter anderem eine Umfrage über die Meinung welche Asset Klassen  am vielversprechendsten in den nächsten 12 Monaten seien. 

Die Antwort viel relativ ein klar aus: 76% der Teilnehmer glauben dass Aktien die bevorzugte Anlage Kategorie für die nächsten 12 Monate sei. Zu der Frage welche Region gab rund die Hälfte der Befragten Europa als bevorzuge Anlageregion an.

Nehmt diese Umfragen bitte nicht zu ernst. Am Kapitalmarkt schlägt die Stimmung oftmals schon in wenigen Wochen auf eine vollkommen andere Seite. Aber in der Tendenz kann man jedoch schon erkennen dass die Euro Krise, die ja auch dazu geführt hat das die südländischen Werte ausverkauft wurden, eher als Gelegenheit gesehen wird.




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Mittwoch, 19. Juni 2013

Schulden sind Teufelszeug - Woran China's wirtschaftlicher Aufstieg scheitern könnte

In einem interessanten Artikel über die Chinesische Schuldensituation wurde mir wieder einmal klar wie groß das Systemrisiko des Chinesischen Kreditmarktes für die gesamte Weltwirtschaft ist. 

China hat offiziell sehr geringe Staatsschulden (8,4% GDP-to-Debt) und aufgrund der nahezu festen Wechselkurspolitik zum USD sehr hohe Währungsreserven in US-Dollar. Diese beliefen sich zuletzt auf rund 3.400 Milliarden.

Aber das hoch gelobte China hat ein kleines Schuldenproblem auf der Unternehmer sowie der Privaten Seite. Dieses wird gerade mit einem schwächer werdenden Wirtschaftswachstum akut.

Die Unternehmensschulden seien mittlerweile bei dem 1,5 fachen des GDP angekommen. Oftmals werden schon Werte von 1,2 als alarmierend angesehen. Das Problem seien weniger die Schulden sondern das Wachstum des Fremdkapitals welches nicht mehr konform mit dem Wirtschaftswachstum einhergeht. Die Schulden erhöhten sich im letzten Quartal um rund 20% während das Inlandsprodukt gerade einmal um 7,4 - 7,6% steigen wird über das Gesamtjahr.

Das ist wirklich schon ein Problem. Der Chinesische Kapitalmarkt ist schwach reguliert und in-transparent. Nicht einmal eine vernünftige Einlagensicherung gibt es. 

Einen Zusammenbruch werden wir wohl erst mitbekommen wenn er da ist. Niemand weiß genau wo der Peak sein kann. Wahrscheinlich wird dann der Staat eingreifen um ein Systemkollaps zu verhindern. Mit Übergang der Privaten zu Staatsschulden würden wir dann endlich die wahre Verschuldung China's sehen.

Problematisch ist das Ganze auch weil China sich zu der bedeutendsten die Wachstums-Lokomotive der Weltwirtschaft entwickelt hat. Sollte eine Kreditblase im Land platzen dann könnte das den regionalen Konsum, der zwar noch schwach ist, signifikant beeinträchtigen und über Jahre das Konsumverhalten einschränken.

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Donnerstag, 30. Mai 2013

Dogs of the Dow Jones | Eine Investment Strategie mit vielen Gesichtern

Jeder von euch hat vielleicht schon mal etwas von der "Dogs of the Dow" Theorie gehört. Es ist eine Investmentstrategie, ursprünglich von Michael B. O'Higgins entwickelt wurde.

Im Kern geht es darum die billigsten Aktien des Dow Jones zu recherchieren (Dogs) und in sie zu investieren. Nach einem Jahr schaut man dann wieder nach den aktuellen Dogs und ersetzt diese durch jene, die nicht mehr zu den Dogs gehören. Es sollen immer 10 Aktien sein. Das würde 1/3 gesamten Indexes entsprechen.

Als Kriterium wird das zukünftige Gewinnwachstum herangezogen sowie die aktuelle Dividendenrendite. Es gibt zahlreiche Back Tests ob diese Strategie funktioniert oder nicht und noch mehr Abwandlungen wie den "Pigs of the Dow", "Dow 4 Stocks", "Foolish 4" oder den "Five Lowest Per-Share Dogs". 

Studien zeigen dass diese Strategie eine Outperformance in der Vergangenheit erzielte. Es ist aber auch immer eine Phase in der es klappte: Von 1957 bis 2003 soll die Strategie "Dogs of the Dow" einen Vorteil von 3 Prozentpunkten erzielt haben. Zwischen 1973 und 1996 lag dieser sogar bei 4,5 Prozent Punkten.

Aus meiner Sicht spielt es keine Rolle wie man sich bei seiner Strategie einschränkt. Wichtig ist immer dass man selbst die großen Risiken im Auge behält. In ein schlechtes Unternehmen würde ich auch nicht investieren wenn es der beste Hund aus dem Index wäre. Eine statische Regel schützt niemanden vor Verlusten.

Anbei findet ihr eine kleine Tabelle mit den aktuellen, originalen Dogs of the Dow sowie einigen fundamental Daten zum Vergleich. Wie ihr sehen könnt sind die Ergebnisse sehr gemischt. Das durchschnittliche KGV liegt bei rund 12.31 und die Dividendenrendite bei 3.45%.


Unternehmen
5J EPS Schätzung
Mcap
KGV
KBV
KUV
Rendite
AT&T, Inc.
6,57%
193.20B
28.05
2.21
1.52
5.01%
Verizon Communications Inc.
9,40%
141.82B
123.92
4.26
1.21
4.16%
Intel Corporation
10,83%
120.65B
12.14
2.35
2.28
3.71%
Merck & Co. Inc.
3,05%
141.53B
23.91
2.67
3.06
3.67%
Pfizer Inc.
2,40%
200.60B
20.06
2.44
3.48
3.39%
General Electric Company
11,03%
244.44B
16.53
1.98
1.66
3.21%
E. I. du Pont de Nemours
7,16%
51.56B
21.55
4.21
1.45
3.21%
Cisco Systems, Inc.
8,33%
128.91B
13.40
2.26
2.69
2.82%
JPMorgan Chase & Co.
6,31%
206.64B
9.76
1.00
3.77
2.78%
Microsoft Corporation
8,53%
291.29B
17.98
3.80
3.83
2.64%

Was sind eure Lieblings Hunde? Lasst es mich wissen und schreibt einen kleinen Kommentar.

Samstag, 25. Mai 2013

Kümmere dich nicht um die Dividenden, sondern um das Wachstum

Growth matters! Das ist eines meiner wesentlichen Erkenntnisse als Investor. Leider halten sich viel zu wenige Menschen an dieser Regel.

Ich höre von vielen Kapitalmarktakteuren dass sie eine gute Dividende suchen und nach Möglichkeit noch ein günstiges KGV ergattern wollen bei dem Kauf einer Aktie. Solche fundamental orientierten Investoren suchen die billigsten Aktien am Markt. Aber lasst mich eines dazu sagen: Es hat immer seinen Grund warum Aktien ein KGV von 5 haben bei einer 12% Dividendenrendite. 

Das beste Beispiel ist der ehemalige Dividenden Aristokrat Pitney Bowes. PBI ist im Konsum nahen Sektor angesiedelt. Pitney ist ein weltweit führendes Unternehmen in der maschinellen Postbearbeitung sowie der Software gesteuerten Dokumentenerstellung und -weiterverarbeitung. Das Unternehmen leidet etwas an dem digitalen Wandel, verfügt jedoch über Potential sich in der digitalen Welt zu etablieren. 

PBI rentierte über lange Zeit im zweistelligen Bereich bei einem KGV von 5-6. Vor kurzem kürzte das Unternehmen dann die Dividende, ein Prozess vor dem ich immer warnte. Zum Glück hatte die Verkündung keine großen Auswirkungen auf den Aktienkurs. Die Märkte hatte die ganze Zeit eine Dividendenkürzung in Kauf genommen.

Aktuell gibt es eine Dividende von 4,96% und das KGV liegt bei 8,39. Aber das Problem von PBI hat sich nicht geändert. Die Umsätze und Gewinne purzeln aufgrund der Digitalisierung des Postversands und der Veränderung der Briefwerbung. Belastend wirkt sich auch der hohe Schuldenberg aus.

Das Hauptproblem bei hoch rentierenden Aktien mit niedrigen KGV's - sogenannten High-Yields - ist, dass der Markt eine geringere Dividende erwartet sowie einen Gewinnrückgang. Etwas stimmt mit dem Geschäftsmodell nicht und ein normaler Anleger kann dieses Risiko sehr einfach nachvollziehen indem er tiefer recherchiert. Kritische Stimmen gibt es immer überall.

Aus meiner Sicht es es nicht entscheidend ob man kurzfristig eine hohe Rendite einfährt mittels Dividende, sondern dass das Unternehmen gesund ist und langfristig wächst. Erst das Wachstum und ein sich beschleunigendes Wachstum kann dem Investor Gewinne bringen. Es ist aus meiner Sicht besser eine Aktie zu haben die 1-2% Dividende zahlt aber dafür mit über 10% wächst im mittelfristigen Trend als eine die bei 5% rentiert aber nur mit 1% wächst oder sogar schrumpft. Langfristig werde ich mit Dividenden Wachstumswerten mehr Freude haben.

Wie seit ihr positioniert? Scheibt eine Nachricht und lasst mich wissen wo ihr eure Chancen seht.

Sonntag, 19. Mai 2013

Ein Überblick über die weltweite Wirtschaftslage - Das Global Big Picture

Als ich vor kurzem wieder einen Blick über meine World Heatmap warf fiel mir etwas klassisches auf: Die Bewertungsdifferenz zwischen den Emerging Markets und den Industrie Ländern.

Letztere sind verschuldet mit einem Ratio der Schulden zum GDP von 0,5 bis weit über 1. Japan hat ein Ratio von 2,12, die USA eins von 1,01 und Deutschland von 0,82. Beide gehören zu den 10 größten Schuldnern der Welt, Deutschland ist auf Platz 20.

Die Entwicklungsländer verfügen über deutlich solidere Kennzahlen. Allen voran China mit einer Verschuldung von 0,23 rangiert auf platz 126 der am höchsten verschuldeten Länder der Erde. Russland kommt mit einem Verschuldungsgrad von 0,084 auf Platz 162.


Auf der anderen Seite zeigen sich die Schwächen der Industrieländer, welche dafür gesorgt haben dass die Verschuldung so stark gewachsen ist. Das Wirtschaftswachstum ist schwach, die Arbeitslosigkeit hoch und es gibt Tendenzen zur Deflation.

Die Entwicklungsländer und Emerging Markets haben noch ein relativ hohes Wachstum und die Inflation drückt dies auch aus. 

Die Börsen zeigen jedoch ein vollkommen anderes Bild: Aktien in Industrieländern werden teurer. Das ist nicht zuletzt ein Merkmal welches jedem von uns aufgefallen ist. Als ich vor einigen Jahren noch Coca Cola Aktien kaufte zahlte ich KGV's von 13 bis 15 und die Dividendenrendite lag bei 3,5%. Heute sind wir deutlich über 20 bei aktuell 22,53 und es gibt keine Dividende mehr über 3%!

Es ist eine philosophische Frage wie hoch Aktien gepreist werden sollten. Immer spielt dabei auch das Leitzins Niveau, also die risikolose Alternative, eine wichtige Rolle. Dieses ist künstlich manipuliert um aggressiv Wachstum zu erzwingen, Arbeitslosigkeit zu reduzieren und den verschuldeten Staaten das Atmen zu erleichtern.

Das ganze hat jedoch auch eine Kehrseite. Die negativen Folgen sind aus heutiger Sicht schwer abzusehen da die Volkswirtschaften aufgrund der Globalisierung alle miteinander agieren und verkettet sind. Aktuell zeigen sich schon einige Preisanstiege im Finanzmarkt, also bei Aktien. Auch der Immobilienmarkt zeigt Preisanstiege. Die Realwirtschaft hingegen hat bisher noch keine wesentliche Inflation feststellen können, ein Grund die expansive Geldpolitik weiter aufrecht zu erhalten.

Die Frage ist: Wie weit geht es bis der Markt in Euphorie ausufert. Alle Märkte befinden sich zur Zeit auf historischen Höchstständen und niemand will wirklich wahr haben dass eigentlich zum Großteil nur die Bewertungsmultiples steigen aufgrund der Freizügigkeit der Notenbanken.

Es herrscht so etwas wie eine Stimmung dass diese die Märkte niemals fallen lassen würden. QE und Bail-Out forever für jeden und alles. Hauptsache die Preise fallen nicht und es wird Wachstum erzeugt. Es bleibt nur zu hoffen dass diese arrogante Vorgehensweise der Zentralbanker nicht in einer Katastrophe endet, denn am Ende ist am Kapitalmarkt alles nur eine Vertrauens- und Glaubensfrage.

Dienstag, 14. Mai 2013

Sind die Märkte überbewertet?

Gestern habe ich einen interessanten Artikel in meinem Bloomberg Channel gelesen. Es ging im Wesentlichen um die aktuelle Bewertung der Aktienmärkte und ob es einen weiteren Anstieg gibt.

Die Autoren verglichen die Situation mit der zweiten Jahreshälfte der 90er. Es war die Zeit wo die Märkte kurz davor standen dem Rausch des Dotcoms zu verfallen.

Die Bewertung ist heute noch rund 28 Prozent geringer wie damals. Die Analysten schrieben dass die Märkte nicht billig sind, jedoch das aktuelle Umfeld es zulasse dass Aktien weiter steigen und die Bewertung nicht zu hoch sei. Von Investoren hört man dass die Bewertungen begründbar sind.

Der Artikel war eigentlich sehr bullish geschrieben. Ich habe etwas das Gefühl das niemand mehr das zunehmende Risiko wirklich wahrhaben möchte. Alles steigt und es gibt wenige Rückschläge. Aus meiner Sicht kann man bei diesen aktuellen Preisniveaus keine vernünftige und solide Rendite mehr erzielen. Wir sind bei KGV's von 18-20 für Qualitätsaktien angekommen. In der zweiten Jahreshälfte der 90er gab es Bewertungen die bei 20-25 lagen. Bei einigen Geschäftsmodellen gab es 100er KGV's.


Wir haben aber auch gesehen dass es Fehlbewertungen waren. Ein KGV von 20 sagt eigentlich nichts anderes aus als dass das Unternehmen eine 5% Gewinnrendite hat. Das ist schon sehr wenig wenn man sich das Risiko und die Gewinnschwankungen anschaut. Nur für große Unternehmen mit Wachstumspotential kann man solche Preise zahlen.

Die Märkte sehen die Alternative: Einen 1,5% rentierenden Bond Markt. Das ist meiner Meinung nach der Wesentliche Treiber. Dabei muss man aber verstehen, dass dieses Zinsniveau künstlich niedrig gehalten wird von den Notenbanken.

Ich werde in den nächsten Tagen noch einmal einen Überblick über die globale wirtschaftliche Lage geben. Bis dahin wünsche ich euch weiter viel Erfolg beim investieren.

Samstag, 11. Mai 2013

Wie viel Cash sollte ich als Investor halten?

Eine gute Frage beim investieren bezieht sich auf die Höhe des Cash Vermögens im Portfolio mit denen man weitere Akquisitionen tätigen kann. 


Zunächst einmal gibt es keine gute oder schlechte Cash Quote. Ein hoher Cash Anteil hat den Vorteil dass man relativ flexibel in Investitionen einsteigen kann wenn es der Markt zulässt. Außerdem verliert man im Falle eines "Bären Marktes" kein Geld.

Der Nachteil einer hohen Cash Quote ist jedoch dass man auch kein Geld verdienen kann wenn es nicht investiert ist. Also in steigenden Märkten verliert man an Performance. 

Große Investoren wie Warren Buffett mit seiner Beteiligungsholding Berkshire Hathaway halten schon mal bis zu 20% Cash. Normalerweise versuchen die meisten Investoren investiert zu sein, also nur rund 5% Cash zu halten oder weniger. Neue Investitionen werden mit der Schließung bestehender Positionen getätigt. Im Falle von Margin Trader werden auch mal Aktien kurzfristig mit Kredit in die Bücher genommen.

Mein Wikifolio "Nachhaltig Globales Dividenden Wachstum" hat im Moment noch knapp 18% Liquidität. Es liegt im wesentlichen daran dass ich Langfrist Investor bin und nur langsam investiere. Der Hintergrund ist ein gewogener Durchschnittspreis.

In der Vergangenheit hätte es Sinn gemacht "All-In" zu spielen. Aber für mich ist das Investieren kein Spiel sondern ein Mittel zum Zweck. Dass ich dabei Performance verliere muss ich leider in Kauf nehmen. Ich möchte auf jeden Fall immer die Möglichkeit haben Investitionen zu tätigen ohne andere Projekte vorzeitig zu liquidieren.

Mit wieviel Cash arbeitet ihr in eurer Portfolio Strategie? Lasst es mich wissen und hinterlasst eine Nachricht.

Donnerstag, 2. Mai 2013

Einführung ins Forex Trading - Wie Wechselkurse sich auf Aktien auswirken

Trotz Feiertag an den Deutschen Börsen ist es trotzdem Möglich Devisen zu handeln. Nicht nur an Feiertagen sondern auch über Nacht und an den Wochenenden. Der Devisenmarkt ist damit der flexibelste Markt auf dem man Assets verschieben kann, sofern man bei Währungen von Werten sprechen kann.

Normalerweise tut sich nicht viel im Währungspaar EUR/USD über einen kurzen Zeitraum doch gestern hüpfte der Kurs relativ schnell über die Marke von 1,32. Das waren 2 Cents innerhalb von einem Tag - Woooooow.




Für mich als Dividenden Wachstums Investor ist das aber schlecht weil ein Großteil meiner Aktien in USD notieren, wirkt sich eine Abwertung des USD negativ auf mein Netto-Vermögen aus.

Um die Auswirkungen etwas zu reduzieren habe ich deshalb vor einigen Jahren begonnen den USD zu Shorten. In Summe habe ich noch ein Dollar Risiko von rund 25 Prozent meines Vermögens.

Auf der anderen Seite habe ich neben den Verlusten der U.S. Aktien, Kursgewinne mit der Leerverkauften Währung. Das ist gut, weil ich jetzt anfangen kann die Position mit Gewinn zu schließen. Mein durchschnittlicher Preis liegt bei 1,30. Es wäre eigentlich besser wenn der Euro noch stärker wird, damit ich mehr USD kaufen kann - Antizyklisches Investieren.

Es hört sich kompliziert an ist aber relativ einfach. Ich handele nicht überstürzt sondern beobachte die Märkte und bewege mich dann wenn die Preise sich in meine Richtung entwickeln.

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