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Donnerstag, 23. Mai 2013

Wikifolio Trader Strategie: Mawero - Die Mathematische Wertpapieroptimierung


Bei meinen Recherchen über Trader und Investoren ist mir mit Dr. Ing. Dieter Sebastian ein weiterer Anlagestratege aufgefallen, der einen sehr interessanten Investment-Ansatz verfolgt.

Er hat ein eigenes Verfahren entwickelt welches sich an der Portfolio-Theorie von Harry Markowitz orientiert. Dieter Sebastian bezeichnet sein Verfahren als Mawero, ein Kunstbegriff, abgeleitet aus Mathematische Wertpapieroptimierung. Auf seiner Homepage könnt ihr näheres zu dieser Methode nachlesen. Nachfolgend stelle ich euch das Verfahren in groben Zügen vor.

Auf Wikifolio betreibt Dieter Sebastian alias Mawero drei Wikifolio‘s. Eines, das Mawero Effizienz1 ist bereits investierbar und wurde mit rund EUR 15.000 ausgestattet. Die anderen zwei, Mawero Konservative Anlage und Mawero Kapitalaufbau1, sollten bald investierbar sein. Schaut einfach mal rein.

Investment Strategie


Ziel des spekulativen Portfolios "Mawero Effizienz1" ist es, langfristig einen höheren Gewinn bei geringerem Risiko als die Benchmark HDAX (DAX + MDAX + TECDAX) zu erreichen. Das Ganze soll durch den Handel mit Aktien sowie durch die konsequente Anwendung der „Modernen Portfoliotheorie“ gelingen.

Datenbank & Funktionsweise


Dieter Sebastian verwendet bei seiner Arbeit eine Datenbank mit Wochenschlusskursen von ca. 230 Aktien (DAX, MDAX, TECDAX, SDAX, ein paar aus EuroStoxx50 und Sonstige Aktien). Die Datenbank enthält alle Wochenschluss-Kursdaten seit Erscheinen der Aktien und deren kostenlosen Datenverfügbarkeit im Internet. Darüber hinaus hat er Zugang und eine Datenbank zu ca. 600 US-amerikanische Aktien sowie zu Daten von ein paar japanischen und chinesischen Aktien, sofern sie in den USA gelistet sind.

Mit den Daten soll ein Portfolio berechnet werden, das bei einem angestrebten begrenzten Portfolio-Risiko von ca. 15% p.a. bis ca. 25% p.a. die bestmögliche Rendite (Gewinn) erwarten lässt. Basis der Berechnungen sollen die Aktienschlusskurse (genauer gesagt die Renditen) der jeweils letzten 53 Wochen sein.

Nach einigen Wochen kann nach dem gleichen Verfahren mit den dann neuen Aktienkursen wiederum das bestmögliche Portfolio berechnen und die Aktien im Mawero Musterdepot entsprechend anpassen. Im Falle einer ungünstigen Marktsituation, die durch die Berechnung eines Indikators deutlich werden soll, können alle Wertpapiere des Mawero Musterdepots verkauft und der Erlös als Cash Position bzw. in einem Geldmarktfonds im Mawero Musterdepot gehalten werden.

Technische Vorgehensweise


Dieter Sebastian hat einige Programme in .net – Technologie mit Visual Basic geschrieben (Er ist von der Ausbildung her Software Ingenieur). Die Programme können alle möglichen Kombinationen der Aktienkonstellationen durchrechnen. 

Weil es praktisch in verfügbarer Zeit nicht berechenbar viele Kombinationen  von Portfolien mit zwei Aktien, mit drei Aktien usw. sind, hat er ein Verfahren entwickelt, mit dem man die Anzahl der Berechnungen verkürzen kann ohne dass die Qualität des Ergebnisses wesentlich leidet.

Ziel einer jeden Berechnung ist die Berechnung eines Portfolios so, dass die Anteile je Aktie im Portfolio zu einem bestimmten Optimum führen. Dies entspricht dem klassischen Ansatz von Markowitz, mit nur positiven Anteilen, also keinen Leerverkäufen und kein Leverage durch Kreditaufnahme.

Dieses Optimum kann das varianzminimale Portfolio (minimales Risiko) oder das Tangential- Portfolio oder ein Portfolio mit vorgegebenem Portfolio Risiko sein.

Entscheidungskriterium, welches das Beste von den Milliarden berechneten Portfolien ist, ist immer das Sharpe-Ratio des Portfolios -  mit der aktuellen Umlaufrendite deutscher Staatspapiere als „sicheren“ Zins. Sieger ist das Portfolio mit dem größten Sharpe-Ratio.

Mathematische Wertpapieroptimierung mit Mawero


Der Theorie nach müsste man zu jeder inkrementell kleinen Zeitänderung ein neues optimales Portfolio berechnen, um die bestmögliche Vermögensentwicklung zu generieren. Dieses Vorgehen scheitert jedoch an der Zeit für die Informationsverarbeitung selbst (Kursbeschaffung, Portfolio-Berechnung, Implementierung des Portfolios = Kauf / Verkauf der Wertpapiere usw.), die leider nicht inkrementell klein ist, und an den Transaktionskosten, die ja in der Theorie so gut wie keine Rolle spielen. Hierzu hat Mawero eine eigene Lösung entwickelt.

Weiterhin kann sich selbst das Beste aller Portfolien mit riskanten Anlagen dem Marktrisiko nicht entziehen, was zu dem von Investoren gefürchteten Drawdown führt. Auch hierfür hat Dr. Dieter Sebastian eine Regel erarbeitet nach der er handelt, um es zu minimieren.

Die Anwendung dieser Regel, wann in Cash zu gehen ist, führt zwar zu einer Verringerung der Drawdown‘s, aber eben leider auch zu einer Verringerung der Performance – dieses Dilemma ist unausweichlich.

Das, liebe Investoren, ist ungefähr ist die Grundsatz-Philosophie der Mathematik, die die Basis des Ansatzes von Dieter Sebastian widerspiegelt. Wenn ihr Fragen habt oder etwas Anmerken möchtet, dann hinterlasst einfachen einen kleinen Kommentar.

Montag, 13. Mai 2013

Was ist ein Sharpe Ratio?

Einige weniger involvierte Investoren mögen sich oft gefragt haben was ein Sharpe Ratio ist und welchen Nutzen er für einen Investor bereithält.

Die Kennzahl Sharpe Ratio bezeichnet die Überrendite einer Investition. Sie wurde nach dem Wissenschaftler William F. Sharpe bezeichnet. Investitionen sind nicht gleich, sie beinhalten alle ein unterschiedliches Risiko und müssen auch anders bewertet werden: Ein hohes Risiko muss stärker entlohnt werden als ein niedriges. Das Sharpe Ratio hilft den Preis des Risikos zu bestimmen.


So definiert sich die Kennzahl Sharpe Ratio:




Die durchschnittliche Überrendite wird einfach in Relation zur durchschnittlichen Standardabweichung gesetzt. Je höher die Überrendite in Relation zum Risiko, desto größer die Kennzahl, desto besser die Kompensation für das Risiko. Eine positive Zahl zeigt dass der Investor für sein Risiko entlohnt wurde.

Der Vergleich von Sharpe-Ratios untereinander zeigt an, ob eine Unter- oder Überperformance erzielt wurde, und ermöglicht eine Skalierung. Der direkte Vergleich macht aber keine direkte Aussage über das eingegangene Risiko.



Bei Wikifolio wird sehr häufig auf diese Kennzahl verwiesen. Viele Trader haben dort ein Ratio zwischen 0,5 und 1. Das höchste investierbare Sharpe Ratio (Wert: 3,1) wurde von VP Defensiv erzielt und ist 12% im Plus. Das Wikifolio wird von Volker Printz gemanagt.

Das Sharpe Ratio ist also die Kennzahl für Wikifolio Portfolien um eine sinnvolle Entlohnung des investierten Kapitals zu beurteilen. 

Es ist aus meiner Sicht nicht entscheidend auf die Höhe der Performance zu schauen sondern auch einen Blick auf das Sharpe Ratio zu werfen. In diesem Beispiel hat der Trader eine super Performance von 45% erzielt wobei 27% im letzten Monat erzielt wurden. Das Sharpe Ratio zeigt jedoch dass er hohe Risiken eingegangen ist weil es nur bei 0,62 liegt. Seine Wetten gingen dieses mal auf. Beim nächsten mal könnte die Performance leiden.

Die Kennzahl hat jedoch einen kleinen Nachteil: Sie baut auf der Vergangenheit auf. Im Wesentlichen ist es aber nicht nur die Performance der Vergangenheit, sondern die Beständigkeit der Portfoliorendite, die ein Wikifolio zum einem wirklich guten Investment machen.

Was für ein Sharpe Ratio hat dein Wikifolio? Lass es mich wissen und schreibe mir eine Nachricht.

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