Montag, 4. April 2016

Quartalsbrief Q1/2016 - Volatile Märkte auf hohem Niveau

Der Jahresstart an den Finanzmärkten ging als der schlechteste Handelsbeginn der Geschichte ein. In der Spitze verloren S&P 500 und Dow Jones über 10% in nur einem Monat, die Nasdaq legte noch einen drauf und verzeichnete fast 15% Wertverlust.

Hintergründe der Panikverkäufe waren die extrem niedrigen Rohstoffpreise, deren Verfall sich beschleunigte und kein Ende zu haben schien. Alles deutete auf eine dramatische Lage der Realwirtschaft hin.

Trotz des schlechten Jahresstarts scheinen die Rohstoffpreise einen Boden gefunden zu haben. Auch die Aktienmärkte erholten sich innerhalb von ein paar Wochen und kratzen wieder an All-Zeit-Hoch Marken. Dazu und zu der Entwicklung in den Beiden Wikifolios „Nachhaltig Globales Dividenden Wachstum“ und „Werte durch Aktienrückkäufe“ aber später mehr.

FraSee Wikifolien zum Quartalsende Q1/2016,
Quelle: Wikifolio.com


Rohstoffpreise weiter tief, Korrektur eingeleitet

Öl fiel weiter unter 30 Dollar je Barrel. Ab einem solchen Preislevel macht selbst der Kostenführer aus Saudi-Arabien Verluste.

Das Defizit des Landes beläuft sich mittlerweile auf über USD 100 Milliarden pro Jahr. Trotz des nicht nachhaltigen Konsumverhaltens der Araber, sieht sich der Wüstenstaat nicht gezwungen die Förderung zu drosseln.

Sie wollen um jeden Preis das amerikanische Fracking im Keim ersticken und den aufstrebenden Nachbarn Iran an dem Wiederaufbau seiner Förderung hindern.

Auch Russland fördert weiter auf Rekordniveau. Die letztliche Einigung der beiden größten Förderländer (Saudi Arabien und Russland fördern täglich über 10 Millionen Barrel) zur Einfrierung der Ölproduktion auf dem Januar 2016 Level, steht auf wackeligen Beinen.

Die schwachen Rohstoffpreise sind im Wesentlichen auf eine sich abschwächende Weltwirtschaft zurückzuführen. Insbesondere in China, das lange Zeit für rund die Hälfte des weltweiten Wirtschaftswachstums verantwortlich war, kühlt sich die wirtschaftliche Aktivität deutlich ab.

Schwankungen zwischen Angst und Gier bestimmen das Börsengeschehen

Das typische an Finanzmärkten ist, dass sich negative Entwicklungen mit positiven sehr schnell abwechseln.

So kehrte ab Mitte Februar eine Trendwende ein, die die bisherigen Verluste fast vollständig neutralisierte.

Die Vorhersagen der Krisenpropheten sind auch dieses Mal nicht eingetreten. Das heißt aber nicht, dass ein Crash jederzeit kommen kann.

Ich hatte bereits in der Vergangenheit häufiger geschrieben, dass extreme Ereignisse jederzeit eintreten können. Am Finanzmarkt sind sie als Black Swan bekannt, also extrem selten aber mit schwerwiegenden Folgen.

Sie sind ein Resultat von Ungleichgewichten die sich über die Zeit aufgebaut haben. Manche sprechen von einem Platzen einer Blase, andere von Anpassungsprozessen.

Trotz möglicher Crashs wird die Welt nicht untergehen

Die Welt wird von Krisen nie untergehen. Das hatten wir in der Geschichte immer wieder gesehen. Das Produktiv- und Humankapital verschwindet doch nicht nur weil Papier weniger wert geworden ist. Es wird im schlimmsten Fall unproduktiv und sucht sich neue Wege.

Industrien verändern sich, schrumpfen oder sterben im schlimmsten Fall. Dafür blühen andere Industrien neu auf oder neue entwickeln sich an einem anderen Ort. Das ist der Lauf der Dinge um es einfach zu beschreiben.

Investoren die nur einseitig investiert waren, erleiden hohe Verluste und verlieren alles. Andere wiederum steigen, wie Marc Zuckerberg, aus dem Nichts zum Guru auf.

Aktienmärkte volatil auf Rekordniveau

Um nicht zu sehr in der Ferne zu schweifen möchte ich wieder zurück zu den Entwicklungen an den Finanzmärkten kommen.

In Summe ist der Dow Jones im ersten Quartal 2016 um 1,49% gestiegen, der größere S&P 500 liegt 0,77% im Plus. Nur der technologie- und achstumsdominierte Nasdaq Composite ist noch 2,75% im Minus.

Wertentwicklung der Wikifolios

Im ersten Quartal 2016 verlor das Wikifolio „Werte durchAktienrückkäufe" -0,7% während das ausschließlich auf Dividendenwachstumswerte  ausgerichtete Portfolio „Nachhaltig Globales Dividenden Wachstum“ etwas mehr als -0,6% verlor.

Dollar drückt die Performance

Die leichte Unterentwicklung gegenüber den Vergleichsindizes ist im Wesentlichen auf einen stärkeren Euro zurückzuführen. Dieser wurde in der Berichtsperiode 4,61% teurer, was einer Abwertung von in US Dollar notierten Aktien gleichkommt. Rechnet man den Währungseffekt raus, so konnten sich beide Wikifolios besser als der Markt entwickeln.

Quartalsperformance Dow Jones DJI, S&P 500 INX, Nasdaq Composite IXIC, USD/EUR
Quelle: Eigene Recherchen, Googlefinance.com


Korrektur zum Aufstocken genutzt

Ich hatte während der Börsenpanik die Gelegenheit genutzt und im Januar/Februar ein paar Aktien aufgestockt und neu erworben. Nachfolgend findet ihr eine kleine Übersicht der Käufe des letzten Quartals. Die genauen Details der Käufe und Verkäufe mit Volumen und Zeitpunkten könnt ihr auch auf Wikifolio nachlesen.

Werte durch Aktienrückkäufe

- American Express
- Allstate
- Bed Bath & Beyond
- Cummins
- GameStop
- Viacom
- BestBuy
- IBM
- Emerson Electric
- Nordstrom
- F5 Networks
- Juniper Networks
- ADT Corporation (wurde kurz nach Erwerb übernommen)
- Mc Kesson


Nachhaltig Globales Dividenden Wachstum

- Qualcomm
- Best Buy
- Cummins
- T Rowe Price Group
- Dover
- IBM
- Abbott Laboratories (neu)
- Emerson Electric
- Fuchs Petrolub


Euch allen wünsche ich weiter viel Spaß und Erfolg beim investieren.

2 Kommentare:

  1. Leider habe ich die Flaute am Anfang dieses Jahres verpasst und konnte mein Portfolio somit nicht aufstocken. Doch bin ich darüber gar nicht so traurig weil ich bestimmt noch andere Chancen erhalten werde.

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  2. @Alexander

    Die wirst du garantiert bekommen. Nur Geduld nur Geduld... ;)

    Hoffentlich hattest du das Tief 2009 und 2002 zum Vermögensaufbau durch AKtien nicht verpennt?!

    Richtig gute Chancen sind rar gesät...

    Gruß
    TRM

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