Freitag, 21. Februar 2014

Bitcoins in der Krise? - Ein Resümee der digitalen Währung

Gastartikel übermittelt von dem Münchner Finanzportal www.finanzwirtschafter.deDie digitale und dezentrale Währung Bitcoins sorgt seit einiger Zeit für Gesprächsstoff. 2013 zog die Preisexplosion der Cyber-Währung eine Vielzahl an Investoren an. Doch aktuell machen die Bitcoins eher durch negative Schlagzeilen auf sich aufmerksam. Seit ein paar Tagen schwächelt der Kurs der Internet-Währung und Russland hat angekündigt, hart gegen Bitcoins vorgehen zu wollen. Finanzexperten warnen die Verbraucher vor der hohen Volatilität der Bitcoins und der fehlenden staatlichen Garantie. 

Bitcoins: die digitale Währung

Bitcoins sind verschlüsselte Datenpakte, dessen Quellcode 2009 herausgebracht wurde. In der ersten Entstehungsphase konnte die digitale Währung auch von normalen PCs „geschürft“ werden. Doch die Berechnungen haben stark an Komplexität gewonnen und werden jetzt fast nur noch von Hochleistungscomputern übernommen. Bitcoins werden größtenteils als anonymes Zahlungsmittel im Internet genutzt. In einigen Kneipen in Berlin kann jedoch auch schon vor Ort mit Bitcoins gezahlt werden. Dort befindet sich seit letzter Woche auch Deutschlands erster Bitcoin Automat. Seit der Einführung der Internet-Währung haben sich die Bitcoin Preise, umgerechnet in Dollar oder Euro, vervielfacht, was zu einem wahren Bitcoin-Boom geführt hat. Doch aktuelle Entwicklungen zeigen, wie fragil die digitale Währung wirklich ist.

Bitcoins im Sinkflug?

Bitcoins entstehen nicht nur digital, sie werden auch im Internet gehandelt. Es gibt ca. 60 verschiedene Umschlagplätze, von denen der größte Mt. Gox mit Sitz in Japan ist. Am 7.1.2014 stellte Mt. Gox seine Überweisungsbetrieb ein und kündigte eine „temporäre Pause bei allen Anfragen zur Abhebung” an. Die Folge: Der Bitcoin Kurs brach um mehr als sieben Prozent ein. Schon länger hinterfragen Finanz-Experten den Boom um die Bitcoins. Denn Bitcoins besitzen keine „Clearing-Instanz“, was sie zu einer anonymen Währung macht. Jedoch muss aufgrund dieser Anonymität jeder einzelne Schritt in der Herstellung der Bitcoins in einem Protokoll festgehalten werden. Sonst könnte die Echtheit nicht nachgewiesen werden. Diese Protokolle können aber auch gehackt werden und so die Daten und die eigenen Bitcoin-Transaktionen offen gelegt werden, was ein Sicherheitsrisiko darstellen kann. (Quelle) Als sichere Geldanlage taugen die Bitcoins schon alleine deshalb nicht, da der Schutz von Einlagen wegfällt. Sollte es zu Betrug oder Diebstahl kommen, ist der Bitcoin-Investor auf sich alleine gestellt.

Russland will Bitcoins verbieten

Die Aufsichtsbehörden in vornehmlich westlichen Nationen stehen den Bitcoins immer noch größtenteils aufgeschlossen gegenüber, doch einige Länder, wie China oder Island, haben schon damit angefangen, den Handel mit Bitcoins zu verbieten. Denn Bitcoins stellen nicht nur ein Sicherheitsrisiko durch ihre Anonymität dar, sondern können auch die Stabilität der Landeswährung gefährden. In diesem Zusammenhang hat Russland angekündigt, die Nutzung der Cyber-Währung zukünftig einschränken zu wollen. Ebenfalls warnen immer mehr Notenbanken, wie auch die Deutsche Bundesbank, die Verbraucher aufgrund von starken Kursschwankungen vor den Bitcoins. Im schlimmsten Fall droht bei einer Investition in Bitcoins der Totalausfall.  

Knappheit als Vorteil

Was den Bitcoins jedoch einen Vorteil verschafft, ist ihre Knappheit, denn sie sind mathematisch auf rund 21 Millionen begrenzt. Aktuell sind ca. 12,2 Millionen Bitcoins im Umlauf und der letzte Bitcoin wird voraussichtlich 2140 erzeugt. Damit hat die Cyber-Währung Ähnlichkeit mit Edelmetallen. Jedoch ist noch nicht klar, ob sich der Wert der Bitcoins auch langfristig  halten wird. Es ist aber wahrscheinlich, dass die Preise für die Internet-Währung in den nächsten Quartalen aufgrund der steigenden Nachfrage noch einmal ansteigen werden. Doch potentielle Anleger müssen sich mit immer mehr staatlichen Einschränkungen, Verboten, Kursschwankungen und fehlender Sicherheit auseinander setzen. Das Thema Bitcoins bleibt aus diesem Grund weiterhin spannend.

4 Kommentare:

  1. ...ich gebe zu das Bitcoins eine gewisse Attraktivität haben aber ich glaube es lassen sich sehr schnell neue digitale Währungen aus dem Boden stampfen. Litecoins, Cybercoins...etc... die Liste ist lang....

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  2. Die Knappheit sorgt schließlich für die Preissteigerungen und zieht Spekulanten an. Aber mal ehrlich, sind die 21 Millionen Einheiten denn garantiert? Was ist wenn die Entwickler die Zahl der Einheiten nicht verdoppeln oder vervielfachen und damit zu der gleichen Systemverwässerung übergehen wie es die Notenbanken bisher machen. Eine Sicherheit gibt es auch da nicht...Investments bleiben einfach immer mit Risiken behaftet. Gruß Flo

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  3. Bitcoins hat sicherlich erst einmal großes Interesse geweckt, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass sich das auf Dauer auch durchsetzen wird. Ich bin jedenfalls sehr gespannt, wie sich das alles weiter entwickeln wird.

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    1. Hallo Maximilian,
      ich denke auch dass es sich wieder um einen neuen Investment-Hype handelt. Da die Bitcoins so knapp sind und jeder darüber redet werden natürlich auch viele Käufer auf das Investment aufmerksam, wodurch die Nachfrage steigt. Ich würde auch lieber die Finger weglassen von Digitalen Assets.

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