Der Jahresstart an den Finanzmärkten ging als der schlechteste Handelsbeginn
der Geschichte ein. In der Spitze verloren S&P 500 und Dow Jones über 10%
in nur einem Monat, die Nasdaq legte noch einen drauf und verzeichnete fast 15%
Wertverlust.
Hintergründe der Panikverkäufe waren die extrem niedrigen
Rohstoffpreise, deren Verfall sich beschleunigte und kein Ende zu haben schien. Alles deutete auf eine dramatische Lage
der Realwirtschaft hin.
Trotz des schlechten Jahresstarts scheinen die Rohstoffpreise einen Boden gefunden zu haben. Auch die
Aktienmärkte erholten sich innerhalb von ein paar Wochen und kratzen wieder an
All-Zeit-Hoch Marken. Dazu und zu der Entwicklung in den Beiden Wikifolios
„Nachhaltig Globales Dividenden Wachstum“ und „Werte durch Aktienrückkäufe“
aber später mehr.
FraSee Wikifolien zum Quartalsende Q1/2016, Quelle: Wikifolio.com |
Rohstoffpreise
weiter tief, Korrektur eingeleitet
Öl fiel weiter unter 30 Dollar je Barrel. Ab einem solchen Preislevel
macht selbst der Kostenführer aus Saudi-Arabien Verluste.
Das Defizit des Landes beläuft sich mittlerweile auf über USD
100 Milliarden pro Jahr. Trotz des nicht nachhaltigen Konsumverhaltens der
Araber, sieht sich der Wüstenstaat nicht gezwungen die Förderung zu drosseln.
Sie wollen um jeden Preis das amerikanische Fracking im Keim
ersticken und den aufstrebenden Nachbarn Iran an dem Wiederaufbau seiner
Förderung hindern.
Auch Russland fördert weiter auf Rekordniveau. Die letztliche
Einigung der beiden größten Förderländer (Saudi Arabien und Russland fördern täglich über 10 Millionen Barrel) zur Einfrierung
der Ölproduktion auf dem Januar 2016 Level, steht auf wackeligen Beinen.
Die schwachen Rohstoffpreise sind im Wesentlichen auf eine sich
abschwächende Weltwirtschaft zurückzuführen. Insbesondere in China, das lange
Zeit für rund die Hälfte des weltweiten Wirtschaftswachstums verantwortlich
war, kühlt sich die wirtschaftliche Aktivität deutlich ab.
Schwankungen
zwischen Angst und Gier bestimmen das Börsengeschehen
Das typische an Finanzmärkten ist, dass sich negative
Entwicklungen mit positiven sehr schnell abwechseln.
So kehrte ab Mitte Februar eine Trendwende ein, die die bisherigen
Verluste fast vollständig neutralisierte.
Die Vorhersagen der Krisenpropheten sind auch dieses Mal nicht
eingetreten. Das heißt aber nicht, dass ein Crash jederzeit kommen kann.
Ich hatte bereits in der Vergangenheit häufiger geschrieben, dass extreme
Ereignisse jederzeit eintreten können. Am Finanzmarkt sind sie als Black Swan
bekannt, also extrem selten aber mit schwerwiegenden Folgen.
Sie sind ein Resultat von Ungleichgewichten die sich über die Zeit
aufgebaut haben. Manche sprechen von einem Platzen einer Blase, andere von Anpassungsprozessen.
Trotz
möglicher Crashs wird die Welt nicht untergehen
Die Welt wird von Krisen nie untergehen. Das hatten wir in der
Geschichte immer wieder gesehen. Das Produktiv- und Humankapital verschwindet
doch nicht nur weil Papier weniger wert geworden ist. Es wird im schlimmsten
Fall unproduktiv und sucht sich neue Wege.
Industrien verändern sich, schrumpfen oder sterben im schlimmsten
Fall. Dafür blühen andere Industrien neu auf oder neue entwickeln sich an einem
anderen Ort. Das ist der Lauf der Dinge um es einfach zu beschreiben.
Investoren die nur einseitig investiert
waren, erleiden hohe Verluste und verlieren alles. Andere wiederum steigen,
wie Marc Zuckerberg, aus dem Nichts zum Guru auf.
Aktienmärkte
volatil auf Rekordniveau
Um nicht zu sehr in der Ferne zu schweifen möchte ich wieder
zurück zu den Entwicklungen an den Finanzmärkten kommen.
In Summe ist der Dow Jones im ersten Quartal 2016 um 1,49%
gestiegen, der größere S&P 500 liegt 0,77% im Plus. Nur der technologie-
und achstumsdominierte Nasdaq Composite ist noch 2,75% im Minus.
Wertentwicklung
der Wikifolios
Im ersten Quartal 2016 verlor das Wikifolio „Werte durchAktienrückkäufe" -0,7% während das ausschließlich auf
Dividendenwachstumswerte ausgerichtete
Portfolio „Nachhaltig Globales Dividenden Wachstum“ etwas mehr als -0,6%
verlor.
Dollar
drückt die Performance
Die leichte Unterentwicklung gegenüber den Vergleichsindizes ist
im Wesentlichen auf einen stärkeren Euro zurückzuführen. Dieser wurde in der
Berichtsperiode 4,61% teurer, was einer Abwertung von in US Dollar notierten
Aktien gleichkommt. Rechnet man den Währungseffekt raus, so konnten sich beide
Wikifolios besser als der Markt entwickeln.
Quartalsperformance Dow Jones DJI, S&P 500 INX, Nasdaq Composite IXIC, USD/EUR Quelle: Eigene Recherchen, Googlefinance.com |
Korrektur
zum Aufstocken genutzt
Ich hatte während der Börsenpanik die
Gelegenheit genutzt und im Januar/Februar ein paar Aktien aufgestockt und neu
erworben. Nachfolgend findet ihr eine kleine Übersicht der Käufe des letzten
Quartals. Die genauen Details der Käufe und Verkäufe mit Volumen und Zeitpunkten könnt ihr auch auf Wikifolio nachlesen.
Werte durch
Aktienrückkäufe
- American Express
- Allstate
- Bed Bath &
Beyond
- Cummins
- GameStop
- Viacom
- BestBuy
- IBM
- Emerson Electric
- Nordstrom
- F5 Networks
- Juniper Networks
- ADT Corporation (wurde kurz nach Erwerb übernommen)
- Mc Kesson
Nachhaltig
Globales Dividenden Wachstum
- Qualcomm
- Best Buy
- Cummins
- T Rowe Price Group
- Dover
- IBM
- Abbott Laboratories
(neu)
- Emerson Electric
- Fuchs Petrolub
Euch allen wünsche ich weiter viel Spaß und Erfolg beim
investieren.