Montag, 5. Oktober 2015

Die größten Aktienrückkaufprogramme und Dividendenwachstumswerte im Quartal 3/2015

Konsolidierung stand im dritten Quartal auf der Tagesordnung. Insgesamt verloren die großen Leitindizes während des Quartals über 7%. Stimmungsprägend war der Bloody Monday, ein Tag gegen Ende August, an dem Panikverkäufe und -käufe eine Ära der erhöhten Volatilität auf hohem Handelsniveau einläutete.

Seit Jahresanfang ist der Dow Jones nun 9,66% ins Minus gerutscht. Der S&P 500 stellt sich mit 8,18% etwas besser dar, während der Technologie Index Nasdaq Composite sich um 3,87% auf Jahresbasis verringerte und damit die beste Performance erzielte.

Der Konsolidierungsdruck ging auch nicht spurlos an den beiden Wikifolios vorbei. Diese investieren schwerpunktmäßig in amerikanische Standardwerte.

Das Wikifolio „Werte durch Aktienrückkaufe“ verlor im letzten Quartal 3,68%, während das auf Dividenden Wachstumswerte spezialisierte Portfolio „Nachhaltig Globales Dividenden Wachstum“ sich um 3,66% im Wert verringerte. Der U.S. Dollar verlor im selben Zeitraum rund 1,18%.



Käufe im letzten Quartal 03/2015

Anbei ist ein kleiner Überblick der letzten Aktivitäten auf Wikifolio.com. Ich habe nur die Käufe des letzten Quartals aufgeführt.

In Summe hatte ich viele Positionen in beiden Wikifolios abgestockt. Die Cash-Quote liegt zwischen 25 und 30 Prozent. Gründe sind unter anderem der starke Dollar und die hohe Bewertung der amerikanischen Aktien.

Aktienerwerbe des letzten Quartals Q3/2015:

Werte durch Aktienrückkäufe

- Allstate (Neuerwerb im Zuge der Chubb Übernahme durch ACE)
- Fossil
- Viacom
- Scripps Networks Interactive
- Comcast
- Chevron
- Emerson Electric
- EMC Corporation
- BHP Billiton
- Omnicon


Medien Content Aktien leiden zurzeit unter dem sogenannten Cord-Cutting Syndrom, einem Trend, PayTV und Kabelanschlüsse zu kündigen und mehr über das Internet Inhalte zu konsumieren.

Davon profitieren Unternehmen wie Comcast und Netflix, die eher ein Content-Distribution-System haben. Verlierer sind Disney, CBS oder Viacom, die sich auf die reine Content Produktion konzentrieren.

Aufgrund der hohen Cashflows und der relativ günstigen Bewertung hatte ich Viacom aufgestockt und Scripps Networks neu in das Wikifolio aufgenommen. Disney, Time Warner Cable und Comcast befinden sich bereits im Portfolio.

Anbei findet ihr eine Auflistung der größten Aktien mit verkündetem Aktienrückkaufprogramm im dritten Quartal 2015.


Unternehmen
Rendite
KGV
KGV Erw.
KBV
KUV
Rückkauf Volumen oder Zahl der Aktien

Alibaba Group Holding Limited
-
22.64
17.56
5.08
11.68
4.0
Altria Group Inc.
4.17%
21.02
17.79
38.18
4.22
1.0
Starbucks Corporation
1.11%
32.47
30.66
14.7
4.63
50 Mio.
American International Group, Inc.
1.97%
11.18
10.36
0.73
1.15
5.0
Accenture plc
2.07%
21.26
17.24
10.43
1.98
5.0
Lockheed Martin Corporation
2.93%
18.18
16.25
21.42
1.40
3.0
MetLife, Inc.
3.16%
8.03
7.61
0.76
0.73
1.0
Texas Instruments Inc.
3.14%
17.42
17.16
4.93
3.78
7.5
Baidu, Inc.
-
26.40
19.38
5.12
5.42
1.0
Automatic Data Processing, Inc.
2.42%
27.99
21.93
7.82
3.44
25 Mio.
Northrop Grumman Corporation
1.93%
16.74
15.22
5.15
1.30
4.0
Valero Energy Corporation
2.57%
7.14
9.21
1.48
0.28
2.5
eBay Inc.
-
10.34
12.78
1.53
1.68
1.0
Praxair Inc.
2.82%
19.77
15.88
5.88
2.50
1.5
Monster Beverage Corporation
-
59.64
33.78
15.53
10.79
0.5
Aflac Incorporated
2.69%
9.74
9.17
1.47
1.15
40 Mio.
General Growth Properties, Inc
2.72%
19.15
39.80
2.88
9.49
0.5
Baxalta Incorporated
0.87%
19.69
15.71
5.82
3.64
1.0
Cerner Corporation
-
42.06
23.84
5.36
5.34
0.2
Corning Inc.
2.85%
8.29
10.96
1.12
2.16
2.0

Sharebuybacks Q3/2015; Quelle: frasee-investors.com


Nachhaltig Globales Dividenden Wachstum

- ACE Limited
- Emerson Electric
- Chevron
- Comcast
- T. Rowe Price
- Syngenta
- Woolworth

Auch zu den Dividendenerhöhungen habe ich euch noch einmal die größten Aktien mit Dividendenwachstum aus dem letzten Quartal aufgeführt.


Unternehmen
Rendite
KGV
KGV Erw.
KBV
KUV
Dividenden Wachstum in %
Microsoft Corporation
3.23%
30.55
14.55
4.49
3.81
16.1
Verizon Communications Inc.
5.26%
17.83
10.69
15.34
1.35
2.7
Philip Morris International, Inc.
5.13%
16.62
17.01
-
4.32
2.0
Altria Group Inc.
4.17%
21.02
17.79
38.18
4.22
8.7
Walgreens Boots Alliance, Inc.
1.70%
22.51
18.62
2.93
0.98
6.7
American International Group, Inc.
1.97%
11.18
10.36
0.73
1.15
124
Mondelez International, Inc.
1.61%
33.24
20.66
2.78
2.09
13.3
Lockheed Martin Corporation
2.93%
18.18
16.25
21.42
1.40
10.0
Kinder Morgan, Inc.
6.97%
37.01
30.81
1.74
4.03
2.1
ConocoPhillips
6.15%
35.67
40.68
1.23
1.50
1.4
Simon Property Group Inc.
3.34%
38.73
32.41
13.12
11.28
3.3
Enterprise Products Partners L.P.
5.78%
20.25
18.05
2.57
1.42
1.3
Texas Instruments Inc.
3.14%
17.42
17.16
4.93
3.78
11.8
Duke Energy Corporation
4.67%
21.03
14.43
1.24
2.06
3.8
McKesson Corporation
0.60%
22.53
12.81
4.88
0.24
16.7
Monsanto Company
2.52%
15.74
13.61
4.86
2.63
10.2
Carnival Corporation
2.42%
27.97
14.96
1.58
2.49
20.0
American Tower Corporation
2.08%
52.92
35.82
5.11
8.62
4.6
Delta Air Lines, Inc.
1.19%
19.83
8.15
3.81
0.88
50.0
Illinois Tool Works Inc.
2.70%
16.41
14.46
5.63
2.14
13.4

Dividendenwachstumswerte Q3/2015; Quelle: frasee-investors.com


Finanzmärkte im Anpassungsmodus


Der Anpassungsmodus der Märkte ist in vollem Gang und bringt leider auch viele Gefahren mit sich: Finanzkrisen, Arbeitsplatzverluste, Unsicherheiten.

Was wir im Moment beobachten können ist eine globale Wachstumsabschwächung die zu Währungsabwertungen und fallenden Rohstoffpreisen führt.

Der wichtigste Rohstoff für die Wirtschaft ist Öl. Dieser verlor im zweiten Quartal noch einmal deutlich schloss wieder auf neuen Tiefs.

Die Schwellenländer leiden besonders stark unter beidem, dem geringen Ölpreis und der schwachen Währung. Einerseits verdienen sie über Ölexporte deutlich weniger, andererseits wiegen ihre Auslandsschulden durch die Abwertungen ihrer Währungen deutlich schwerer. Große Schwellenländer wie Brasilien oder Russland wurden bereits in der Kreditwürdigkeit herabgestuft.

China war lange Zeit ein wesentlicher Treiber des Rohstoffbooms. Mit der stetigen Abwertung von Schwellenländerwährungen büßte das Land zuletzt an Exportstärke ein, da der Yuan an den Dollar fest gekoppelt ist. Auch die aktuelle Börsenkrise drückt auf den Konsum in China und bremst das weltweite Wirtschaftswachstum.

In Kombination mit den gesunken Rohstoffförderungen könnte sich hier in Zukunft ein neuer Flaschenhals bilden. Das kann man leicht an der Zahl der aktiven Öl-Förderanlagen (Rig-Counts) erkennen. Diese haben sich in den vergangenen Monaten deutlich reduziert und werden auch weiter vom Markt genommen, wenn die Preise so gering bleiben.

Sollte die Nachfrage auf aus irgendwelchen Gründen steigen, so kann nicht genug Öl geliefert werden und die Preise müssen steigen. So funktioniert ein klassischer Rohstoffzyklus; in der Theorie zumindest. Die Realität sieht leider viel komplexer aus, denn in naher Zukunft wird der Iran wieder als Förderland die Angebotsmengen erhöhen.

Zusätzlich spielen die Erwartungen der Marktteilnehmer eine Rolle und es gibt auch die Möglichkeit Speicher zu bilden mit denen man die zukünftige Angebotsmenge verzerren kann.

Zusätzlich hat die ölabhängigkeit der Schwellenländer dazu geführt, dass auch zu geringen Preisen Öl verkauft wird. Diese brauchen harte Dollar Devisen um ihre Staatshaushalte zu finanzieren.

Es ist schwierig zu beurteilen was als nächstes passieren wird. Ich hoffe, dass die bisherige Sparpolitik in Amerika und Europa ein Ende findet und Programme entworfen werden um reales Wachstum zu schaffen. Im Moment sind Geld und Rohstoffe günstig. Jetzt müssen die Staaten handeln. Die schieben aber nur ihre Schuldenberge hin und her und versuchen sich kaputt zu sparen anstatt Arbeit und Beschäftigung fördern.

Die Geldpolitik kann allein kein Wachstum schaffen. Das haben wir bereits in den letzten sieben Jahren deutlich gesehen. Solange hat es in Amerika gedauert bis die großen, realwirtschaftlichen Schäden der Finanzkrise überwunden wurden. Die Beschäftigung hat sich erholt, das Wachstum ist solide.

Das war zumindest der Grund weshalb die lang ersehnte Zinswende eigentlich im September 2015 kommen sollte. Aufgrund des geringen Inflationsdrucks wurde diese aber wieder aufgeschoben.

Viele sehen in der ersten Zinserhöhung eine markante Wende im Zinszyklus. Diese könnte sich jedoch katastrophal für Entwicklungsländer ausfallen, was wir schon in dem starken Dollarindex sehen.

Auch wenn es wenige so sehen aber das Herz der Welt schlägt immer noch in Amerika. Wenn ich mir anschaue, wie stark die Schwellenländer und auch die Rohstoffexportierenden Industrieländer wie Kanada, Australien oder Norwegen unter einem Dollaranstieg leiden, so zeigt sich hier die Stärke des amerikanischen Kapitalismus.

Die Welt wird auch dieses Mal nicht untergehen. Seit Jahresanfang sind wir nun mit 10% im Minus und die Unsicherheiten bleiben bestehen. Große Krisen können bis 30% oder mehr an Wert vernichten. Deshalb wird aber niemand hungern oder sterben.

Vielmehr sind solche Situationen auch als Chance zu verstehen, denn wer in Paniksituationen zu günstigen Preisen Qualitätsaktien kauft hat langfristig die Chance eine gute Rendite einzufahren. Wenn Aktien günstiger werden ist das nicht schlecht, sondern gut, denn man bekommt etwas billiger was vorher teuer gewesen ist.

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