Konsolidierung stand im dritten Quartal auf der Tagesordnung. Insgesamt
verloren die großen Leitindizes während des Quartals über 7%. Stimmungsprägend war der Bloody Monday, ein Tag gegen Ende August, an dem Panikverkäufe und -käufe eine Ära der erhöhten Volatilität auf hohem Handelsniveau einläutete.
Seit Jahresanfang ist der Dow Jones nun 9,66% ins Minus gerutscht. Der
S&P 500 stellt sich mit 8,18% etwas besser dar, während der Technologie
Index Nasdaq Composite sich um 3,87% auf Jahresbasis verringerte und damit die beste
Performance erzielte.
Der Konsolidierungsdruck ging auch nicht spurlos an den beiden Wikifolios
vorbei. Diese investieren schwerpunktmäßig in amerikanische Standardwerte.
Das Wikifolio „Werte durch Aktienrückkaufe“ verlor im letzten
Quartal 3,68%, während das auf Dividenden Wachstumswerte spezialisierte
Portfolio „Nachhaltig Globales Dividenden Wachstum“ sich um 3,66% im Wert verringerte.
Der U.S. Dollar verlor im selben Zeitraum rund 1,18%.
Käufe im letzten Quartal
03/2015
Anbei ist ein kleiner Überblick der letzten Aktivitäten auf Wikifolio.com.
Ich habe nur die Käufe des letzten Quartals aufgeführt.
In Summe hatte ich viele Positionen in beiden Wikifolios
abgestockt. Die Cash-Quote liegt zwischen 25 und 30 Prozent. Gründe sind unter
anderem der starke Dollar und die hohe Bewertung der amerikanischen Aktien.
Aktienerwerbe des letzten
Quartals Q3/2015:
Werte durch Aktienrückkäufe
- Allstate (Neuerwerb im Zuge der Chubb Übernahme durch ACE)
- Fossil
- Viacom
- Scripps Networks Interactive
- Comcast
- Chevron
- Emerson Electric
- EMC Corporation
- BHP Billiton
- Omnicon
Medien Content Aktien leiden zurzeit unter dem sogenannten Cord-Cutting
Syndrom, einem Trend, PayTV und Kabelanschlüsse zu kündigen
und mehr über das Internet Inhalte zu konsumieren.
Davon profitieren Unternehmen wie Comcast und Netflix, die eher
ein Content-Distribution-System haben. Verlierer sind Disney, CBS oder Viacom,
die sich auf die reine Content Produktion konzentrieren.
Aufgrund der hohen Cashflows und der relativ günstigen Bewertung
hatte ich Viacom aufgestockt und Scripps Networks neu in das Wikifolio aufgenommen. Disney,
Time Warner Cable und Comcast befinden sich bereits im Portfolio.
Anbei findet ihr eine Auflistung der größten Aktien mit verkündetem Aktienrückkaufprogramm im dritten Quartal 2015.
Unternehmen
|
Rendite
|
KGV
|
KGV
Erw.
|
KBV
|
KUV
|
Rückkauf
Volumen oder Zahl der Aktien
|
Alibaba Group
Holding Limited
|
-
|
22.64
|
17.56
|
5.08
|
11.68
|
4.0
|
Altria Group
Inc.
|
4.17%
|
21.02
|
17.79
|
38.18
|
4.22
|
1.0
|
Starbucks
Corporation
|
1.11%
|
32.47
|
30.66
|
14.7
|
4.63
|
50 Mio.
|
American
International Group, Inc.
|
1.97%
|
11.18
|
10.36
|
0.73
|
1.15
|
5.0
|
Accenture plc
|
2.07%
|
21.26
|
17.24
|
10.43
|
1.98
|
5.0
|
Lockheed
Martin Corporation
|
2.93%
|
18.18
|
16.25
|
21.42
|
1.40
|
3.0
|
MetLife, Inc.
|
3.16%
|
8.03
|
7.61
|
0.76
|
0.73
|
1.0
|
Texas
Instruments Inc.
|
3.14%
|
17.42
|
17.16
|
4.93
|
3.78
|
7.5
|
Baidu, Inc.
|
-
|
26.40
|
19.38
|
5.12
|
5.42
|
1.0
|
Automatic
Data Processing, Inc.
|
2.42%
|
27.99
|
21.93
|
7.82
|
3.44
|
25 Mio.
|
Northrop
Grumman Corporation
|
1.93%
|
16.74
|
15.22
|
5.15
|
1.30
|
4.0
|
Valero Energy
Corporation
|
2.57%
|
7.14
|
9.21
|
1.48
|
0.28
|
2.5
|
eBay Inc.
|
-
|
10.34
|
12.78
|
1.53
|
1.68
|
1.0
|
Praxair Inc.
|
2.82%
|
19.77
|
15.88
|
5.88
|
2.50
|
1.5
|
Monster
Beverage Corporation
|
-
|
59.64
|
33.78
|
15.53
|
10.79
|
0.5
|
Aflac
Incorporated
|
2.69%
|
9.74
|
9.17
|
1.47
|
1.15
|
40 Mio.
|
General
Growth Properties, Inc
|
2.72%
|
19.15
|
39.80
|
2.88
|
9.49
|
0.5
|
Baxalta
Incorporated
|
0.87%
|
19.69
|
15.71
|
5.82
|
3.64
|
1.0
|
Cerner
Corporation
|
-
|
42.06
|
23.84
|
5.36
|
5.34
|
0.2
|
Corning Inc.
|
2.85%
|
8.29
|
10.96
|
1.12
|
2.16
|
2.0
|
Sharebuybacks Q3/2015; Quelle: frasee-investors.com
Nachhaltig Globales
Dividenden Wachstum
- ACE Limited
- Emerson Electric
- Chevron
- Comcast
- T. Rowe Price
- Syngenta
- Woolworth
Auch zu den Dividendenerhöhungen habe ich euch noch einmal die größten Aktien mit Dividendenwachstum aus dem letzten Quartal aufgeführt.
Unternehmen
|
Rendite
|
KGV
|
KGV
Erw.
|
KBV
|
KUV
|
Dividenden
Wachstum in %
|
Microsoft
Corporation
|
3.23%
|
30.55
|
14.55
|
4.49
|
3.81
|
16.1
|
Verizon
Communications Inc.
|
5.26%
|
17.83
|
10.69
|
15.34
|
1.35
|
2.7
|
Philip Morris
International, Inc.
|
5.13%
|
16.62
|
17.01
|
-
|
4.32
|
2.0
|
Altria Group
Inc.
|
4.17%
|
21.02
|
17.79
|
38.18
|
4.22
|
8.7
|
Walgreens
Boots Alliance, Inc.
|
1.70%
|
22.51
|
18.62
|
2.93
|
0.98
|
6.7
|
American
International Group, Inc.
|
1.97%
|
11.18
|
10.36
|
0.73
|
1.15
|
124
|
Mondelez
International, Inc.
|
1.61%
|
33.24
|
20.66
|
2.78
|
2.09
|
13.3
|
Lockheed
Martin Corporation
|
2.93%
|
18.18
|
16.25
|
21.42
|
1.40
|
10.0
|
Kinder
Morgan, Inc.
|
6.97%
|
37.01
|
30.81
|
1.74
|
4.03
|
2.1
|
ConocoPhillips
|
6.15%
|
35.67
|
40.68
|
1.23
|
1.50
|
1.4
|
Simon
Property Group Inc.
|
3.34%
|
38.73
|
32.41
|
13.12
|
11.28
|
3.3
|
Enterprise Products Partners L.P.
|
5.78%
|
20.25
|
18.05
|
2.57
|
1.42
|
1.3
|
Texas
Instruments Inc.
|
3.14%
|
17.42
|
17.16
|
4.93
|
3.78
|
11.8
|
Duke Energy
Corporation
|
4.67%
|
21.03
|
14.43
|
1.24
|
2.06
|
3.8
|
McKesson
Corporation
|
0.60%
|
22.53
|
12.81
|
4.88
|
0.24
|
16.7
|
Monsanto
Company
|
2.52%
|
15.74
|
13.61
|
4.86
|
2.63
|
10.2
|
Carnival
Corporation
|
2.42%
|
27.97
|
14.96
|
1.58
|
2.49
|
20.0
|
American
Tower Corporation
|
2.08%
|
52.92
|
35.82
|
5.11
|
8.62
|
4.6
|
Delta Air
Lines, Inc.
|
1.19%
|
19.83
|
8.15
|
3.81
|
0.88
|
50.0
|
Illinois Tool
Works Inc.
|
2.70%
|
16.41
|
14.46
|
5.63
|
2.14
|
13.4
|
Dividendenwachstumswerte Q3/2015; Quelle: frasee-investors.com
Finanzmärkte im Anpassungsmodus
Der Anpassungsmodus der Märkte ist in vollem Gang und
bringt leider auch viele Gefahren mit sich: Finanzkrisen, Arbeitsplatzverluste, Unsicherheiten.
Was wir im Moment beobachten können ist eine globale Wachstumsabschwächung die zu Währungsabwertungen und fallenden Rohstoffpreisen führt.
Der wichtigste Rohstoff für die Wirtschaft ist Öl. Dieser verlor im zweiten Quartal noch einmal deutlich schloss wieder auf neuen Tiefs.
Der wichtigste Rohstoff für die Wirtschaft ist Öl. Dieser verlor im zweiten Quartal noch einmal deutlich schloss wieder auf neuen Tiefs.
Die Schwellenländer leiden besonders stark unter beidem, dem geringen Ölpreis und der schwachen Währung.
Einerseits verdienen sie über Ölexporte deutlich weniger, andererseits wiegen
ihre Auslandsschulden durch die Abwertungen ihrer Währungen deutlich schwerer.
Große Schwellenländer wie Brasilien oder Russland wurden bereits in der
Kreditwürdigkeit herabgestuft.
China war lange Zeit ein wesentlicher Treiber des Rohstoffbooms.
Mit der stetigen Abwertung von Schwellenländerwährungen büßte das Land zuletzt an Exportstärke
ein, da der Yuan an den Dollar fest gekoppelt ist. Auch die aktuelle Börsenkrise
drückt auf den Konsum in China und bremst das weltweite Wirtschaftswachstum.
In Kombination mit den gesunken Rohstoffförderungen könnte sich hier in
Zukunft ein neuer Flaschenhals bilden. Das kann man leicht an der Zahl der aktiven Öl-Förderanlagen (Rig-Counts) erkennen. Diese haben sich in den vergangenen
Monaten deutlich reduziert und werden auch weiter vom Markt genommen, wenn die Preise so
gering bleiben.
Sollte die Nachfrage auf aus irgendwelchen Gründen steigen, so kann
nicht genug Öl geliefert werden und die Preise müssen steigen. So funktioniert
ein klassischer Rohstoffzyklus; in der Theorie zumindest. Die Realität sieht
leider viel komplexer aus, denn in naher Zukunft wird der Iran wieder als
Förderland die Angebotsmengen erhöhen.
Zusätzlich spielen die Erwartungen der Marktteilnehmer eine Rolle
und es gibt auch die Möglichkeit Speicher zu bilden mit denen man die zukünftige
Angebotsmenge verzerren kann.
Zusätzlich hat die ölabhängigkeit der Schwellenländer dazu geführt,
dass auch zu geringen Preisen Öl verkauft wird. Diese brauchen harte Dollar
Devisen um ihre Staatshaushalte zu finanzieren.
Es ist schwierig zu beurteilen was als nächstes passieren wird.
Ich hoffe, dass die bisherige Sparpolitik in Amerika und Europa ein Ende findet
und Programme entworfen werden um reales Wachstum zu schaffen. Im Moment sind
Geld und Rohstoffe günstig. Jetzt müssen die Staaten handeln. Die schieben aber
nur ihre Schuldenberge hin und her und versuchen sich kaputt zu sparen anstatt
Arbeit und Beschäftigung fördern.
Die Geldpolitik kann allein kein Wachstum schaffen. Das haben wir
bereits in den letzten sieben Jahren deutlich gesehen. Solange hat es in Amerika gedauert bis die großen, realwirtschaftlichen Schäden der
Finanzkrise überwunden wurden. Die Beschäftigung hat sich erholt, das
Wachstum ist solide.
Das war zumindest der Grund weshalb die lang ersehnte Zinswende
eigentlich im September 2015 kommen sollte. Aufgrund des geringen
Inflationsdrucks wurde diese aber wieder aufgeschoben.
Viele sehen in der ersten Zinserhöhung eine markante Wende im
Zinszyklus. Diese könnte sich jedoch katastrophal für Entwicklungsländer ausfallen, was wir schon in
dem starken Dollarindex sehen.
Auch wenn es wenige so sehen aber das Herz der Welt schlägt immer
noch in Amerika. Wenn ich mir anschaue, wie stark die Schwellenländer und auch
die Rohstoffexportierenden Industrieländer wie Kanada, Australien oder Norwegen
unter einem Dollaranstieg leiden, so zeigt sich hier die Stärke des
amerikanischen Kapitalismus.
Die Welt wird auch
dieses Mal nicht untergehen. Seit Jahresanfang sind wir nun mit 10% im Minus und die Unsicherheiten bleiben bestehen. Große
Krisen können bis 30% oder mehr an Wert vernichten. Deshalb wird aber niemand hungern oder sterben.
Vielmehr sind solche Situationen auch als Chance zu verstehen, denn wer in
Paniksituationen zu günstigen Preisen Qualitätsaktien kauft hat langfristig die Chance eine gute Rendite einzufahren. Wenn Aktien günstiger werden ist das nicht schlecht, sondern
gut, denn man bekommt etwas billiger was vorher teuer gewesen ist.
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